Was bei einer Demenz medizinisch-biologisch genau im Gehirn geschieht, präsentierte das Zentrum für Geriatrie und Gerontologie der Uniklinik Freiburg bei einem Symposium mit vier detaillierten Vorträgen renommierter Forscher. Die Quintessenz: Das Gehirn funktioniert nicht mehr so, wie es soll und das wird es auch nie mehr. Kinder lernen die Welt erst kennen, Demenzkranke kennen sie bereits, doch der Zugriff auf den erlernten und abgespeicherten Umgang mit ihr ist erschwert oder ganz blockiert. Demenzkranke dürfen keinesfalls wie Kinder behandelt werden. Doch in dieses Verhaltensmuster verfällt man ziemlich schnell und leicht, denn Menschen mit Demenz müssen ständig betreut werden, um ihren Alltag stemmen zu können. Anziehen, Kochen, Essen, Waschen werden zu großen Herausforderungen. Wie sich das anfühlt konnte mithilfe von Hands-on Dementia, einem Selbsterfahrungsparcours, spielerisch ausprobiert werden. An verschiedenen Situationen wurde das Gedächtnis mit Merkspielen auf die Probe gestellt oder das Schließen einer Knopfleiste durch das Tragen von Handschuhen erschwert. Den Parcours entwickelte Leon Maluck, dessen Großmutter an Demenz erkrankte. Wie bei Ann Van den Broek motivierte ihn die persönliche Betroffenheit das Thema in die Öffentlichkeit und Gesellschaft zu tragen. Der Parcours war eine der bestbesuchten Veranstaltungen der Themenwoche; sie hatte sich rumgesprochen und war im Bewusstsein der Freiburger_innen angekommen.